In den letzten Monaten häufen sich stellenweise die Stromausfälle in Baden-Württemberg. Neben Infrastruktureinrichtungen und Privathaushalten sind vor allem Gewerbe, Handel und Handwerk auch in den Kreisen Ludwigsburg und Böblingen betroffen. Um Klarheit in mögliche Ursachen für die Stromausfälle zu bringen, hat sich Hans Dieter Scheerer, Abgeordneter der FDP-Fraktion im Landtag für den Wahlkreis Leonberg/Herrenberg/Weil der Stadt, zusammen mit seinem Kollegen Dr. Christian Jung, mit einer Anfrage an die Landesregierung gewandt.
„Die Stromversorgung der Stadt- und Landkreise erfolgt über Nieder- und Mittelspannungsnetze. Die Landesregierung erfasst aber nicht aktiv Informationen zu Stromausfällen in diesen Netzen. Vielleicht sollte sie nun aber damit anfangen bei der Häufigkeit mit der der Strom in letzter Zeit ausfällt“, kommentiert Scheerer. „Das ist dann natürlich für alle Betroffenen nicht optimal, aber vor allem für Unternehmen und Gewerbetreibende fatal. Ohne Strom stehen Produktionen still und Zwischenprodukte verfallen, was enorme Kosten verursacht und Betriebe weit über die Dauer des Stromausfalls hinaus beeinträchtigt.“
Laut Scheerer seien auch bereits Unternehmen aus dem Kreis Böblingen auf ihn zugekommen um sich über die Stromausfälle zu beschweren. „Um optimal wirtschaften zu können brauchen die Unternehmen die richtigen Voraussetzungen und eine funktionierende Infrastruktur“, sagt Scheerer, der Mitglied im Wirtschaftsausschuss des Landtags für die FDP-Fraktion ist. „Stromausfälle sind dafür aber keinesfalls zuträglich und es ist erschreckend, dass Unternehmen im eigentlichen Technologie- und Innovationsland Baden-Württemberg mit solchen Situationen umgehen müssen.“ In der Antwort auf seine Anfrage verweise die Landesregierung derweil auf die Zuständigkeiten der Netzbetreiber in Sachen Stromversorgung.
Außerdem beunruhigt Scheerer die nur geringe Vorbereitung des Landkreises Ludwigsburg für mögliche Katastrophenfälle. Zwar gebe es grundsätzlich Pläne und Vorkehrungen für solche Situationen, die Verantwortung dafür liege laut Land aber bei den Kommunen. Diese geben im Landkreis Ludwigsburg an, keine Kraftstoffreserven für das Betreiben von Notstromaggregaten vorzuhalten. „Wer am Ende verantwortlich ist in solchen Situationen ist egal, wir müssen aber für alle Fälle vorbereitet sein. Die Naturkatastrophen der letzten Jahre haben gezeigt, wie wichtig Pläne und Maßnahmen zum Bevölkerungsschutz sein können. Hinzu kommen vor allem in jüngster Vergangenheit Cyberangriffe auf die kritische Infrastruktur zu der bspw. auch das Stromnetz zählt. Es ist naiv und wenig weitsichtig solche Gefahren zu vernachlässigen und die Politik ist hier gefragt richtig und verantwortungsvoll zu planen und zu agieren und die Mängel im Stromnetz schnellstmöglich abzustellen“, fordert Scheerer.
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