Der Faktencheck zur Gäubahn ist nun über einen Monat her und das Projekt zur Planung und zum Ausbau der wichtigen Zuglinie scheint nun wieder ins Stocken zu kommen. Mehrere Verbände üben Kritik und fordern nun eine unabhängige Prüfung der Aussagen der Deutschen Bahn zur Unterbrechung der Gäubahnstrecke in Stuttgart. Der Weil der Städter Landtagsabgeordnete Hans Dieter Scheerer hält das aber für genau den falschen Weg. Das viele Reden um die Zukunft der Bahnstrecke von Stuttgart in die Bodenseeregion, muss jetzt handfesten Taten weichen und schnellstmöglich muss mit der Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen aus dem Gäubahngipfel und dem Faktencheck begonnen werden.
„Die Menschen entlang der Strecke sind die zähen Diskussionen um die Gäubahn mittlerweile leid und wollen nun Resultate sehen. Und ich denke der Gäubahngipfel im Sommer und zuletzt der Faktencheck haben auch eine gute Grundlage für die nächsten Schritte zum Ausbau der Bahnstrecke geliefert. Der Pfaffensteigtunnel soll kommen und für die Zeit der Unterbrechung ist aus meiner Sicht einzig die Anbindung über Renningen sinnvoll“, erklärt Scheerer, der Sprecher für den ÖPNV der FDP-Fraktion im Landtag und Mitglied im Verkehrsausschuss ist. „Denn die Streckenführung über Stuttgart-Vaihingen ist wenig komfortabel, die Interimslösung des Nordhalts muss überhaupt erst noch gebaut werden und eine Strecke über Tübingen ist aus meiner Sicht nicht zielführend und würde den wirtschaftsstarken Landkreis Böblingen vollständig abhängen. Ich rege daher an die Option der Streckenführung über Renningen vertieft zu prüfen. Hier könnte eine Flügelung von Zügen einen besonderen Reiz haben. Ein Teil fährt weiter nach Vaihingen, einer über Renningen in den Hauptbahnhof.“
Die Forderungen der Verbände Pro Bahn, Landesnaturschutzverband und Verkehrsclub Deutschland nach einer Prüfung der „Beibehaltungsvariante“ und dem Erhalt einiger oberirdischer Gleise zum Kopfbahnhof, kann Scheerer nicht verstehen: „Absolut niemand braucht die wieder einmal aufgeworfene Diskussion um die Beibehaltung von oberirdischen Gleisen in den alten Hauptbahnhof. Das ist genauso wenig von Stadt und Region gewollt, wie die Fabel einer Ergänzungsstation vor dem neuen Hauptbahnhof, die Minister Hermann immer wieder bemüht und nun endlich zu Grabe getragen hat. Die Verbände müssen hier auch nicht von einem ‚Wegmoderieren‘ sprechen oder behaupten sie seien nicht angehört worden. Der Faktencheck hat allen Alternativen genug Raum geboten und das Projekt Gäubahn darf jetzt nicht wieder zwischen Einzelinteressen aufgerieben werden. Wir brauchen schnellstmöglich einen Fahrplan für das weitere Vorgehen, der dann endlich umgesetzt wird.“
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