Autofahrer und Bahnreisende müssen sich seit einiger Zeit mit verschiedenen Baustellen auf den Straßen im Landkreis Böblingen, wie dem Ausbau der A81 auf Höhe Böblingen/Sindelfingen, dem Ausbau des Engelbergtunnels und gleichzeitigen Arbeiten auf Bundesstraßen oder in den Innenstädten in Böblingen oder Weil der Stadt, arrangieren. Zusätzlich entstehen Behinderungen im Bahnverkehr durch bspw. die Unterbrechung der Stadtbahnlinie S6 von Weil der Stadt nach Stuttgart und der S1. Die Verkehrssituation im Kreis ist für viele Pendler und Bürger unzumutbar, weshalb sich der Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Leonberg/ Herrenberg/ Weil der Stadt, Hans Dieter Scheerer, mit einem Schreiben an Verkehrsminister Hermann gewendet hat. Dessen Antwort sei aber nur enttäuschend und verdeutliche, laut Scheerer, das völlig plan- und konzeptlose Vorgehen des Ministers in der Verkehrspolitik.
„Dass Minister Hermann keine wirkliche Begründung für die Baustellenplanung und damit verbundenen Verkehrsprobleme in Kreis Böblingen hat, zeigt sich schon am Aufbau seines Antwortschreibens auf meine Anfrage vom Juli“, berichtet Scheerer, der auch Mitglied im Verkehrsausschuss des Landtags ist. „Er beschreibt drei Seiten lang die einzelnen Baustellen und kann nur einen Absatz zur Rechtfertigung seiner Planung in der Verkehrspolitik liefern.“ Wie so oft zeige der Verkehrsminister viel Gerede aber wenig Inhalte. Nach Ansicht von Scheerer lasse sich einfach kein schlüssiges Konzept hinter den verkehrspolitischen Maßnahmen von Verkehrsminister Hermann (Grüne) erkennen.
„Minister Hermann behauptet: ‚Nach Informationen des Regierungspräsidiums Stuttgart lassen Auswertungen von Verkehrsdaten bisher keine erheblichen Probleme erkennen‘,“ zitiert Scheerer aus dem Schreiben. „Jeder Autofahrer in Kreis Böblingen wird dieser Einschätzung wohl widersprechen. Ich vermisse hier eine Darstellung der Zahlen und Informationen und eine Quelle. Nur weil ein grüner Minister etwas behauptet, ist es noch keine Tatsache.“
„Die Planlosigkeit in der Koordination von Instandhaltungsarbeiten in der Verkehrsinfrastruktur beschränkt sich aber nicht nur auf die Straße, die für Minister Hermann ja sowieso ein großer Dorn im Auge ist“, sagt Scheerer weiter. „Auch auf der Schiene gibt es Probleme. So überschneiden sich Arbeiten an der Gäubahn und der Stuttgarter S-Bahn-Stammstrecke. Zwischenzeitlich kam die Verbindung der S1 zwischen Vaihingen und dem Hauptbahnhof völlig zum Erliegen. Solche Umstände sind einfach nicht hinnehmbar. Einerseits will die grün-schwarze Landesregierung den öffentlichen Nahverkehr fördern, bietet aber keine funktionierende Alternative zum Auto.“
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