Anders als die Corona-Pandemie haben die Sommerferien in Baden-Württemberg ein absehbares Ende. Ab dem 13.09.2021 werden Kinder und Jugendliche wieder in die Schulen des Landes zurückkehren und die Eltern hoffen außerdem auf ein verlässliches Angebot der KiTas. Es regen sich aber auch Sorgen, ob ein Präsenzunterricht wieder dauerhaft möglich sein wird, weshalb der Landtagsabgeordnete für den Wahlkreis Leonberg/Herrenberg/Weil der Stadt, Hans Dieter Scheerer, das Kultusministerium nach der Teststrategie für den Herbst fragte.
In Ihrem Antwortschreiben nennt Ministerin Schopper als vorrangiges Ziel, den Präsenzbetrieb an Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen aufrecht zu erhalten. Hierfür werde die Kostenbeteiligung des Landes an Testungen in KiTas und Einrichtungen der Kindertagespflege bis zum Beginn der Herbstferien am 29.10.2021 verlängert. Außerdem werde das Land mit insgesamt 70 Millionen Euro die Anschaffung von Luftfiltergeräten und CO2-Sensoren unterstützen um ausreichendes Lüften in KiTa- und Schulräumen zu ermöglichen.
„Das Kultusministerium ist also durchaus bemüht, unseren Einschätzungen nach sind diese Maßnahmen aber zu wenig und nicht wirklich sinnvoll geplant“, sagt Scheerer. „Die Finanzierung von Tests wird nur bis zu den Herbstferien verlängert, obwohl doch gerade danach durch das kühlere Wetter und Ferienrückkehrer neue Infektionen zu erwarten sind.“ Außerdem fehle eine einheitliche Teststrategie für Schulen. Die Beschaffung von CO2-Sensoren zum richtigen Lüften sei gut, im Herbst und Winter werde sich aber wieder ein ähnliches Bild einstellen wie im letzten Jahr prophezeit Scheerer: „Kinder sitzen mit Mütze, Mantel und Schaal bei offenem Fenster in der Schule oder KiTa während gleichzeitig die Straße beheizt wird. Das ist nicht nur inakzeptabel für die Kinder und Jugendlichen, sondern außerdem weder nachhaltig noch klimafreundlich.“
„Die Landesregierung hat aus den letzten Lockdowns nichts gelernt und agiert weiterhin planlos und fährt nur auf Sicht. Ich würde mir mehr Fantasie und Initiative beim Thema Präsenzbetrieb an Schulen und KiTas wünschen“, fordert Scheerer. Neben den herkömmlichen Luftfiltern gäbe es auch UVC-Luftreiniger oder Räume könnten mit mechanischen Fassadenlüftungsgeräten ausgestattet werden, die die Luft permanent auffrischen und so nicht nur die Konzentration an Krankheitserregern reduzieren, sondern auch CO2 in den Räumen verringern und so ein besseres Lernen ermöglichen. „Die Technik ist da, man müsste sich als Landesregierung nur informieren. Das Erarbeiten wirklicher Lösungen für einen dauerhaften Präsenzbetrieb an Schulen und KiTas wurde aber wieder verschlafen und so werden die Kinder und Jugendlichen ab September also erneut im Kalten sitzen, während sich die Eltern nicht sicher sein können, ob Schule und KiTa auch offenbleiben“, beklagt Scheerer.
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