In ihrer Sitzung am 15.12.2021 beschloss die Regionalversammlung Stuttgart der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH 238.000 EUR als Kofinanzierungsmittel für die vom Umweltministerium Baden-Württemberg geförderte Modellregion „Grüner Wasserstoff“ zur Verfügung zu stellen. Ziel der Modellregion ist die Erprobung von Wasserstoff als Energieträger also insbesondere die Herstellung, Lagerung, Transport und Nutzung. Ausgangspunkt für den Beschluss zur Bereitstellung der Finanzierungmittel war ein gemeinsamer Antrag der FDP und CDU/ÖDP in der Regionalversammlung. Landtagsabgeordneter und FDP-Regionalrat Hans Dieter Scheerer bezeichnet den Beschluss als „kleinen Urknall für die Wirtschaft und Zukunft der Region Stuttgart“.
„Am Anfang war der Wasserstoff. Aus dessen Atomen hat sich seit dem Urknall alles entwickelt. Inklusive all denen, die heute hier in der Regionalversammlung anwesend sind. Denn dank Kernfusionsprozessen sind alle Atome, aus denen wir uns zusammensetzen, aus diesem Wasserstoff entstanden. So gesehen ist es verblüffend, dass wir nach 13,8 Milliarden Jahren wieder bei diesem Stoff landen“, sagte Scheerer in seiner Rede zum Beschluss der Regionalversammlung. „Und es macht fast auch ein wenig nachdenklich. Das, was wir heute zu entscheiden haben, darf als kleiner Urknall bezeichnet werden, nämlich auch was die Wirtschaft und die Zukunft der Region Stuttgart angeht. Denn der Aufbau einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft in der Region Stuttgart beginnt ab sofort und die notwendigen Investitionen und Entwicklungen werden jetzt angestoßen, um die gute wirtschaftliche Ausgangslage der Region für diese Zukunftstechnologie zu nutzen.“
Scheerer kritisiert aber auch, dass die Förderung durch die grün-schwarze Landesregierung weitaus geringer ausfällt als ursprünglich angedacht: „Auch, wenn unsere Antragspartner CDU und die Grünen, das sicher nicht gerne hören möchten, hat sich das Land hier nicht mit Ruhm bekleckert. 10 Mio. Euro statt der erwarteten 31 Mio. für die Förderung einer potenziellen zukünftigen Kerntechnologie ist enttäuschend. Vor allem wenn man sieht, was sonst in diesem Land gefördert wird. Aber es ist besser als nichts.“
Laut Scheerer komme es aber nicht nur darauf an, dass Wasserstoff in der Region erzeugt wird. Entscheidend sei auch, dass in der Region vor allem die Technologien rund um den Wasserstoff entwickelt werden. Baden-Württemberg liefere mit seiner Wirtschaftsstruktur und starken produzierenden Unternehmen die richtigen Voraussetzungen dafür. Deswegen sei es eine gute Nachricht, wenn das Unternehmen Cellcentric, als Joint Venture der Daimler Truck AG und der Volvo Group, in Weilheim an der Teck eine der größten Brennstoffzellenfabriken Europas bauen möchte. „Die Aufgabe der Region ist es dann vor allem geeignete Standorte zur Verfügung zu stellen,“ erklärt Scheerer.
„Vor wenigen Wochen wäre übrigens Christian Friedrich Schönherr, der Entdecker des Prinzips der Brennstoffzelle, 222 Jahre alt geworden. Hoffen wir, dass der Mann, der am 18. Oktober 1799 in Metzingen geboren wurde, Baden-Württemberg eine ebenso große Zukunft beschert, wie es der Mann aus Schorndorf, Gottlieb Daimler, schon getan hat,“ schließt Scheerer.
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